Manche Hunde benehmen sich draußen merkwürdig. Da wird nicht nur geschnuppert, sondern auch gebuddelt und plötzlich landet Erde im Maul. Wenn ein Hund Erde frisst, sorgt das oft für Verunsicherung. Was steckt dahinter? Und muss man sich Sorgen machen?
Die Ursachen sind unterschiedlich – manchmal harmlos, manchmal nicht. Deshalb lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Denn so kannst du besser einschätzen, ob dein Hund einfach nur neugierig ist oder ob vielleicht etwas fehlt oder stört.
Das Wichtigste zuerst
Wenn ein Hund Erde frisst, kann das ein Hinweis auf Langeweile, Stress oder ein gesundheitliches Problem sein. Manchmal steckt auch einfach Neugier dahinter. Beobachte das Verhalten genau. Achte darauf, ob er Erde nur ab und zu frisst oder ob das regelmäßig passiert.
Auch das Alter und die Lebensumstände spielen eine Rolle. Besonders bei Welpen ist das Erkunden mit dem Maul völlig normal. Wenn du dir unsicher bist oder der Hund gleichzeitig Durchfall hat oder apathisch wirkt, geh zum Tierarzt.
Was bedeutet es, wenn ein Hund Erde frisst?
Wenn ein Hund Erde frisst, kann das ganz verschiedene Gründe haben. Manche Hunde zeigen dieses Verhalten nur gelegentlich. Andere machen es immer wieder. Das Schlucken von Erde ist für den Körper nicht vorgesehen – trotzdem tun es viele Hunde. Wichtig ist herauszufinden, warum dein Hund das macht.
Ein häufiger Auslöser ist Langeweile beim Hund. Hat dein Hund zu wenig Beschäftigung, sucht er sich selbst Aufgaben. Erde zu fressen kann ein Zeichen dafür sein, dass dein Hund mehr Anregung braucht.
Auch Stress oder Nervosität beim Hund können dahinterstecken. Manche Hunde reagieren auf Veränderungen mit ungewöhnlichem Verhalten. Neue Umgebung, Umzug, Familienzuwachs – all das kann deinen Hund aus dem Gleichgewicht bringen.
Ein weiterer möglicher Grund: Mangelerscheinungen beim Hund. Wenn dem Körper bestimmte Mineralstoffe fehlen, kann der Hund instinktiv versuchen, sie über Erde aufzunehmen. Das nennt man auch Pica-Syndrom – ein Verhalten, bei dem Tiere unübliche Dinge fressen.
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Neugier oder normales Verhalten?

Gerade Welpen erkunden ihre Welt über die Schnauze. Sie kauen an allem, was ihnen unterkommt. Auch Erde. Das gehört zur Entwicklung dazu. In vielen Fällen verliert sich das mit der Zeit.
Auch erwachsene Hunde knabbern manchmal an Gras oder Wurzeln – und dabei gelangt automatisch etwas Erde in den Magen. Das ist meist nicht schlimm, solange es nicht regelmäßig passiert oder mit anderen Symptomen einhergeht.
Wenn dein Hund aber gezielt und in größeren Mengen Erde frisst, solltest du genauer hinschauen.
Welche Risiken gibt es?
Erde ist nie ganz sauber. Sie kann Parasiten, Bakterien oder sogar Pflanzenschutzmittel enthalten. All das kann deinem Hund schaden. Besonders riskant wird es, wenn er an stark gedüngten Böden frisst oder Erde von Straßenrändern aufnimmt. Dort können sich Reste von Öl, Benzin oder Streusalz befinden.
Auch das Schlucken von Steinen beim Erde fressen kann gefährlich werden. Das kann zu Verstopfungen beim Hund oder inneren Verletzungen führen.
Außerdem kann das ständige Fressen von Erde den Magen-Darm-Trakt reizen und zu Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall führen.
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Wann du handeln solltest
Nicht jedes Erde fressen beim Hund ist ein Notfall. Aber du solltest aufmerksam bleiben. Wenn dein Hund regelmäßig Erde frisst, solltest du Ursachenforschung betreiben.
Achte auf:
- Häufigkeit: Frisst er ständig Erde oder nur selten?
- Ort: Ist es immer derselbe Platz?
- Gesundheit: Hat er andere Beschwerden wie Blähungen, Durchfall oder Gewichtsverlust?
- Verhalten: Wirkt er gestresst, unterfordert oder besonders nervös?
Wenn du eines oder mehrere dieser Dinge bemerkst, kann ein Tierarztbesuch sinnvoll sein. Dort wird überprüft, ob eine Mangelerscheinung beim Hund oder ein gesundheitliches Problem vorliegt.
Was du tun kannst
Zuerst: Ruhe bewahren. Dein Hund will dir damit nichts Böses. Er versucht nur, auf seine Art ein Bedürfnis zu stillen. Um ihm zu helfen, kannst du Folgendes tun:
1. Mehr Beschäftigung anbieten
Biete deinem Hund abwechslungsreiche Spaziergänge, Spiele und Denkaufgaben. Manchmal hilft es schon, wenn er mehr ausgelastet ist.
2. Ernährung überprüfen
Vielleicht fehlen ihm bestimmte Nährstoffe. Ein Gespräch mit dem Tierarzt oder einer Ernährungsberatung kann hier helfen.
3. Stress reduzieren
Wenn du Veränderungen im Alltag bemerkst, die deinen Hund belasten könnten, versuche, mehr Ruhe und Sicherheit zu geben. Rituale, ein fester Tagesablauf und ein sicherer Rückzugsort helfen vielen Hunden.
4. Ablenkung schaffen beim Spaziergang
Wenn dein Hund draußen zur Erde läuft, versuche, ihn mit Spiel oder Leckerlis umzulenken. Auch ein Maulkorb kann helfen, wenn das Verhalten überhandnimmt – natürlich nur vorübergehend und unter Anleitung.
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Häufig gestellte Fragen und Antworten
Ja, einige Hunde fressen Erde, um eine Übersäuerung des Magens zu neutralisieren. Lehmhaltige Erde kann dabei helfen, überschüssige Magensäure zu binden. Wenn dein Hund zusätzlich Symptome wie Erbrechen oder Appetitlosigkeit zeigt, sollte ein Tierarzt konsultiert werden.
Wenn dein Hund regelmäßig und zwanghaft Erde frisst, könnte dies ein Zeichen für eine Verhaltensstörung sein, insbesondere wenn er aus stressigen oder monotonen Umgebungen stammt. In solchen Fällen kann eine Verhaltensanalyse durch einen Tierpsychologen oder erfahrenen Hundetrainer hilfreich sein.
Fazit: Dein Hund frisst Erde – nicht ignorieren, aber auch nicht überreagieren
Viele Hunde tun das. Manche nur kurz, andere über längere Zeit. Wenn dein Hund Erde frisst, lohnt es sich, genauer hinzusehen. Vielleicht fehlt ihm Bewegung, vielleicht ein Nährstoff – oder er ist einfach ein neugieriger Entdecker. Wichtig ist, dass du beobachtest, wie oft es passiert und ob noch andere Dinge auffallen. So kannst du besser einschätzen, ob du handeln solltest.
Mit Aufmerksamkeit, Geduld und ein bisschen Unterstützung findet ihr gemeinsam heraus, was hinter dem Verhalten steckt – und wie es deinem Hund bald wieder richtig gut geht.
Die Inhalte auf dieser Seite dienen ausschließlich der allgemeinen Information. Sie ersetzen keine tierärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bei akuten Problemen oder im Notfall solltest du sofort eine Tierarztpraxis oder den tierärztlichen Notdienst kontaktieren. Alle Angaben wurden sorgfältig geprüft, dennoch wird keine Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität übernommen. Die Anwendung der beschriebenen Maßnahmen erfolgt auf eigene Verantwortung.