Manche Hunde springen voller Freude an Menschen hoch. Gerade wenn Besuch kommt oder du nach Hause kommst, kann das schnell unangenehm werden. Wer seinem Hund das Anspringen abgewöhnen möchte, braucht eine klare Strategie und ein bisschen Geduld.
Ein freundliches, aber konsequentes Training hilft deinem Hund, ruhiges Verhalten zu lernen. Damit wird nicht nur dein Alltag entspannter, sondern auch der Kontakt mit anderen Menschen angenehmer.
Das Wichtigste zuerst
Ein Hund springt meistens aus Freude oder Aufregung. Er meint es nicht böse. Trotzdem musst du ihm beibringen, dass Anspringen unerwünscht ist. Bleib ruhig und konsequent, damit dein Hund versteht, was du von ihm möchtest.
Jede Belohnung sollte erst erfolgen, wenn dein Hund mit allen vier Pfoten auf dem Boden steht. Vermeide es, ihn für das Springen ungewollt zu belohnen. Geduld, Wiederholung und klare Regeln führen sicher zum Erfolg.
Warum Hunde überhaupt anspringen
Viele Hunde springen Menschen an, weil sie Aufmerksamkeit suchen. Gerade Welpen lernen oft, dass sie durch Springen gestreichelt oder beachtet werden. Aber auch erwachsene Hunde zeigen dieses Verhalten, wenn sie besonders aufgeregt sind oder sich freuen.
Manchmal verstärken wir Menschen das Springen unbewusst. Ein freudiger Zuruf oder ein kurzes Lächeln kann deinem Hund signalisieren: „Mach weiter!“ Deshalb ist es wichtig, ihm gezielt beizubringen, dass ruhiges Verhalten besser ankommt.
Schritt für Schritt: Hund das Anspringen abgewöhnen

Der erste Schritt: Ignoriere deinen Hund, wenn er springt. Kein Blick, kein Wort, keine Berührung. Drehe dich lieber seitlich weg oder gehe einen Schritt zurück. Dadurch lernt dein Hund, dass Springen ihm nichts bringt.
Sobald dein Hund alle vier Pfoten auf dem Boden hat, gib ihm ruhig ein Leckerli oder streichle ihn. Auf diese Weise versteht er schnell, welches Verhalten du von ihm möchtest.
Wiederhole dieses Training bei jeder Begrüßung. Übe auch mit Freunden oder Familienmitgliedern. So lernt dein Hund, dass ruhiges Verhalten bei jedem Menschen zählt.
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Was du auf keinen Fall tun solltest
Manche raten dazu, dem Hund beim Anspringen das Knie entgegenzusetzen. Das kann deinen Hund verletzen oder ihn verunsichern. Gewalt oder grobe Abwehrbewegungen führen oft zu Angst und Vertrauensverlust.
Auch lautes Schimpfen oder Wegschieben sind nicht sinnvoll. Dein Hund möchte Aufmerksamkeit – auch negatives Verhalten wie Schimpfen kann für ihn eine Form von Aufmerksamkeit sein.
Deshalb gilt: Bleib ruhig, freundlich und konsequent. Je klarer dein Verhalten ist, desto leichter versteht dein Hund, was du von ihm erwartest.
Tipps für schwierige Fälle
Manche Hunde sind besonders stürmisch. Hier kann es helfen, das Begrüßungsritual komplett zu verändern. Lass deinen Hund zum Beispiel zuerst auf seinen Platz gehen, bevor du ihn begrüßt.
Ein kurzer Sitz-Befehl kann helfen, die Aufregung zu kontrollieren. Belohne deinen Hund nur, wenn er ruhig bleibt. Kleine Übungen wie „Sitz“ oder „Platz“ lenken die Energie deines Hundes in ruhige Bahnen.
Wenn du merkst, dass dein Hund sehr langsam lernt, bleibt nur eines: Geduld. Hunde brauchen je nach Charakter und Alter unterschiedlich lange, um sich neues Verhalten anzueignen.
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Warum Konsequenz so wichtig ist
Wer seinem Hund das Anspringen abgewöhnen möchte, sollte vor allem auf eines achten: Konsequenz. Dein Hund muss verstehen, dass ruhiges Verhalten immer belohnt wird und Springen nie Erfolg bringt.
Schon kleine Ausnahmen können dein Training zurückwerfen. Belohnst du deinen Hund einmal im Überschwang doch für ein Hochspringen, dauert es deutlich länger, bis dein Hund die neuen Regeln verinnerlicht hat.
Sei dir bewusst: Ein konsequenter Umgang ist für deinen Hund eine große Hilfe. Er fühlt sich sicherer, wenn er weiß, woran er ist.
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Häufig gestellte Fragen und Antworten
Wenn dein Hund dich anspringt, obwohl du ihn eigentlich ignorierst, liegt das oft daran, dass er trotzdem irgendwie Aufmerksamkeit bekommen hat. Selbst ein Wegdrehen oder ein leichtes Abwehren kann für deinen Hund spannend wirken. Damit sich das Verhalten ändert, solltest du ihm eine andere Aufgabe geben. Bitte ihn zum Beispiel, sich zu setzen oder ein Spielzeug zu bringen. So merkt er, was sich wirklich lohnt.
Damit dein Hund Besucher nicht anspringt, solltest du ihn frühzeitig auf seinen Platz schicken und ihm klar sagen, dass er dort bleiben soll. Sobald es an der Tür klingelt, gib ihm ein einfaches Kommando wie „Sitz“ oder „Platz“. Übe das Ganze ruhig öfter mit Freunden, damit dein Hund lernt, entspannt zu bleiben. Belohne ihn natürlich, wenn er ruhig bleibt und nicht vorschnell losstürmt.
Fazit
Möchtest du deinem Hund das Anspringen abgewöhnen, brauchst du Geduld, klare Regeln und liebevolle Konsequenz. Vermeide es, das Springen unbewusst zu belohnen, und schenke deinem Hund Aufmerksamkeit nur, wenn er ruhig bleibt.
Mit der richtigen Strategie und konsequenter Umsetzung wird dein Hund bald verstehen, dass vier Pfoten auf dem Boden viel besser ankommen als ein stürmisches Anspringen.