Manchmal schnüffeln Hunde neugierig im Garten herum – und plötzlich merkst du, dass dein Hund Rindenmulch frisst. Das wirkt im ersten Moment harmlos, doch es kann schnell gefährlich werden. Besonders wenn du nicht weißt, was genau im Mulch steckt.
Ein kurzer Moment reicht oft aus. Kaum hast du dich umgedreht, hat dein Vierbeiner schon ein Stück davon verschluckt. Damit du in so einer Situation ruhig bleiben kannst, hilft es, die Hintergründe zu kennen.
Das Wichtigste zuerst
Rindenmulch kann Schadstoffe enthalten und ist deshalb nicht für Hunde zum Fressen geeignet. Besonders gefährlich wird es, wenn Kakao-Schalen im Mulch verarbeitet wurden. Diese sind für Hunde giftig. Auch scharfe Holzstücke können Verletzungen im Maul oder Darm verursachen.
Reagiert dein Hund nach dem Fressen von Mulch unruhig, erbricht sich oder hat Durchfall, solltest du rasch handeln. Denn je nach Menge und Zusammensetzung drohen ernste Folgen.
Warum Hunde Rindenmulch fressen
Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Hund Rindenmulch frisst. Einige Tiere tun es aus Neugier, andere aus Langeweile oder weil sie sich unterfordert fühlen. Manche Hunde kauen auch gern auf Holz, besonders wenn sie gerade zahnen oder gestresst sind.
Auch Gerüche im Mulch können ein Auslöser sein. Gerade wenn Tiere vorher über die Fläche gelaufen sind oder Essensreste darin liegen, wird der Mulch besonders interessant. Nicht zuletzt fressen manche Hunde Rindenmulch einfach, weil er verfügbar ist – ähnlich wie beim Grasen.
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Ist Rindenmulch gefährlich für Hunde?

Ja, unter bestimmten Bedingungen kann Rindenmulch deinem Hund schaden. Einige Mulchsorten werden mit Farb- oder Konservierungsstoffen behandelt. Diese Stoffe können den Magen-Darm-Trakt reizen. Auch Schimmelpilze im feuchten Mulch sind riskant. Besonders tückisch: Mulch mit Kakaoschalen. Diese enthalten Theobromin – derselbe Stoff, der Schokolade für Hunde giftig macht.
Holzsplitter sind ein weiteres Problem. Sie können sich im Maul verklemmen oder schlimmer noch, im Verdauungstrakt stecken bleiben. Das verursacht Schmerzen und kann zu inneren Verletzungen führen.
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So erkennst du Vergiftungsanzeichen
Wenn dein Hund Rindenmulch gefressen hat, achte auf folgende Symptome:
- Erbrechen oder Durchfall
- Zittern, Unruhe oder Krämpfe
- Atemprobleme oder starker Speichelfluss
- Teilnahmslosigkeit oder ungewöhnliches Verhalten
Auch wenn nicht alle Symptome sofort auftreten, solltest du sie ernst nehmen. Besonders bei kleineren Hunden kann schon eine kleine Menge kritisch sein.
Was du tun kannst, wenn dein Hund Rindenmulch gefressen hat
Zuerst: Ruhe bewahren. Wenn du weißt, wie viel dein Hund gefressen hat und aus welchem Mulch die Fläche besteht, kann das dem Tierarzt helfen. Sammle am besten eine kleine Probe und nimm sie mit.
Kontaktiere schnell eine Tierarztpraxis, besonders wenn dein Hund Symptome zeigt. Nicht abwarten – bei Vergiftungen zählt oft jede Minute. Hast du Aktivkohle im Haus, kann sie im Notfall helfen, Schadstoffe zu binden. Aber bitte nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt.
So schützt du deinen Hund im Garten
Um zu vermeiden, dass dein Hund Rindenmulch frisst, kannst du auf andere Bodenabdeckungen ausweichen. Kies, Rindenhumus ohne Zusatzstoffe oder Rindenmulch aus reiner Kiefer sind meist sicherer.
Zwei Tipps für mehr Sicherheit im Garten:
- Beobachte deinen Hund im Garten, besonders nach dem Auslegen von Mulch.
- Trainiere gezielt das Kommando „Nein“ oder „Aus“, damit dein Hund lernt, bestimmte Dinge nicht zu fressen.
Wenn dein Hund sich schnell langweilt, sorge für Abwechslung. Spielzeug, Denkaufgaben oder regelmäßige Spaziergänge helfen, Fehlverhalten wie das Fressen von Rindenmulch zu verhindern.
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Häufig gestellte Fragen und Antworten
Rindenmulch hat oft einen starken Geruch, der Hunde neugierig macht. Besonders frisch ausgelegter Mulch enthält viele natürliche Stoffe wie Harze oder Pilzspuren. Hunde nehmen diese mit ihrer feinen Nase sofort wahr. Außerdem riecht der Boden manchmal nach anderen Tieren oder Futterresten. Das weckt zusätzlich das Interesse. Deshalb bleiben viele Hunde nicht nur stehen, sondern fangen auch an, daran zu kauen.
Wenn ein Hund Rindenmulch schluckt, kann das Probleme im Bauch machen. Das Holz ist schwer verdaulich und bleibt oft lange im Magen. Manche Hunde bekommen dann Bauchschmerzen oder haben keinen Appetit. Auch Durchfall ist möglich, vor allem wenn Schadstoffe im Mulch stecken. Es hängt aber auch davon ab, wie viel und was genau gefressen wurde.
Wenn ein Hund immer wieder Mulch frisst, steckt vielleicht mehr dahinter. Manchmal fehlt dem Körper etwas, zum Beispiel bestimmte Mineralien. Oder der Hund fühlt sich gestresst und baut den Druck durch Kauen ab. Es kann aber auch eine Verhaltensstörung sein. Deshalb solltest du den Hund genau beobachten und im Zweifel lieber einen Tierarzt fragen.
Fazit
Wenn dein Hund Rindenmulch frisst, kann das harmlos sein – muss es aber nicht. Die Inhaltsstoffe und die Menge machen den Unterschied. Gefährlich wird es vor allem dann, wenn Schadstoffe, Kakaoschalen oder Schimmel im Spiel sind.
Achte auf mögliche Symptome und reagiere im Zweifel lieber früh. Ein gut abgesicherter Garten und etwas Training helfen, dass dein Hund gesund bleibt und sich rundum wohlfühlt.
Die Inhalte auf dieser Seite dienen ausschließlich der allgemeinen Information. Sie ersetzen keine tierärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bei akuten Problemen oder im Notfall solltest du sofort eine Tierarztpraxis oder den tierärztlichen Notdienst kontaktieren. Alle Angaben wurden sorgfältig geprüft, dennoch wird keine Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität übernommen. Die Anwendung der beschriebenen Maßnahmen erfolgt auf eigene Verantwortung.